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არმური - ლიტარენა, უფრო კი – ბიბლიოთეკა
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 Irma Shiolashvili

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PostSubject: Irma Shiolashvili   Irma Shiolashvili EmptySat Dec 01, 2012 10:42 pm

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Irma Shiolashvili
Dichterin, Journalistin.

Irma Schiolaschwili wurde 1974 in Georgien in Dedopliszkaro geboren. Sie schrieb schon während ihrer Schulzeit Gedichte, die in verschiedenen literarischen Zeitschriften veröffentlicht wurden.

1991-1996 studierte sie an der Universität Tbilissi Journalistik. Nebenbei arbeitete sie in der Kulturabteilung des staatlichen Fern-sehens, wo sie Fernsehsendungen über zeitgenössische georgische Schriftsteller produzierte.

1992 wurde ihr erstes Buch „Nicht-existierendes Wort“ im Verlag „Merani“ veröffentlicht. Durch Vermittlung der bekannten Dichterin Ana Kalandadse wurde sie im Jahre 1995 eines der jüngsten Mitglieder des georgischen Schriftstellerverbandes. Es folgten weitere Buchveröffentlichungen 1996, 2002 und 2009.

1999 ging sie nach Deutschland und studierte in Bonn für ihre Dissertation über georgische und deutsche politische Nachkriegslyrik, mit der sie 2005 am Institut für Literatur der Georgischen Akademie der Wissenschaften promovierte. Seit dieser Zeit produziert sie im Bürgerfunk „LoCom“ (Bonn) zweisprachige Sendungen für das „deutsch-georgische Kulturmagazin“.

2007 wurde sie in die Europäische Autorenvereinigung „Die Kogge“ aufgenommen. Ihre Gedichte wurden ins Russische, Deutsche, Englische und Französische übersetzt.

Irma Schiolaschwili wohnt zur Zeit in Bonn und arbeitet als Journalistin und Dozentin.

* https://de.wikipedia.org/wiki/Irma_Shiolaschwili
* https://en.wikipedia.org/wiki/Irma_Shiolashvili
* https://ka.wikipedia.org/wiki/ირმა_შიოლაშვილი

Irma Shiolashvili Irma-110

05.11.2012

Poetische Brücken in den Kaukasus schlagen
Irma Shiolashvili liest in der Galerie Spiegel

VON ROLF GRAFF

Irma Shiolashvili liest aus ihrem Buch "Eine Brücke aus bunten Blättern" vor Bildern von Rusudan Petviashvili.
Irma Shiolashvili liest aus ihrem Buch "Eine Brücke aus bunten Blättern" vor Bildern von Rusudan Petviashvili. | Foto: Rolf Graff

Minden (rgr). Zu einer Begegnung mit der Kultur Georgiens hatte die Galerie Spiegel eingeladen. "Archaisches Georgien in Wort und Bild" hatte Galeristin Barbara Warcholek den Abend betitelt.

Umgeben von den Bildern der Georgierin Rusudan Petviashvili las die ebenfalls in dem Kaukasusland geborene Schriftstellerin Irma Shiolashvili. Seit 1999 lebt die Dichterin und Journalistin in Deutschland. Sie promovierte 2005 über "Georgische und deutsche politische Lyrik nach dem Zweiten Weltkrieg" und ist Mitglied der Autorenvereinigung "Die Kogge".

Ihr Buch "Eine Brücke aus bunten Blättern" enthält Gedichte, die aus dem Georgischen ins Deutsche übersetzt und nachgedichtet wurden von Agnes Giesbrecht-Gossen, Irma Berscheid-Kimeridze, Heide Rieck und ihrem Ehemann Joachim Britze. In der Mehrzahl sind die Verse schon in den 90er-Jahren in Georgien entstanden. Das gilt auch für das Gedicht, das dem Buch den Titel gab.

Sie las es zuerst im Original und dann in der Übertragung. Für zwei Gedichte übernahm der Autor und Kogge-Kollege Christoph Andreas Marx das Lesen. Die Lyrik ist bestimmt von starken Bildern, die zu Symbolen werden wie Bäume, Wölfe, Winter oder Landschaften, die der georgischen Kultur tief verwurzelt sind und so trifft die Überschrift des Archaischen schon, macht die Texte aber für Nichtkenner dieser Tradition nicht leicht fassbar.

Das zarte Gedicht an eine Freundin, die Verse über das Leben zwischen zwei Welten oder an ihren Sohn Lukas berühren direkter. Spürbar ist aber immer emotionale Dichte, gefüllt mit Erinnerungen, Heimweh, Liebe und Hoffnungen. Barbara Warcholek kommt nach der Lesung noch ins Gespräch mit der Autorin, erläutert im Zusammenhang die ausgestellten Bilder und ihre Symbolik und gibt so Einblicke in die georgische Kultur.


http://www.mt-online.de/lokales/kultur/7224271_Poetische_Bruecken_in_den_Kaukasus_schlagen.html

Irma Shiolashvili Irma-210

Arrow

Kulturtipps von Uli Rothfuss im SWO | Kunstportal Baden-Württemberg

traumbuch und fundgrube zugleich: ein buch der inneren bilder
irma shiolashvili und ihre sprachlichen entdeckungen


dies ist ein traumbuch, ein buch der inneren bilder, die sich verknüpfen mit erinnerungen, mit sehnsüchten, mit nichtformulierten, aber vorhandenen wünschen. seltsam korrespondiert der, nur scheinbar, harmlose titel – „Eine Brücke aus bunten Blättern“ – mit dem inhalt, der sich subtil einem land, einem grenzland, der sich ständig annähernd einer in sich selbst kreisenden kultur nähert, die nur zaghaft den einfluss von außen erlaubt; die aber auch nur zaghaft vom eigenen nach außen gibt, ein aufgehen scheint ausgeschlossen. die verfasserin dieses schmalen bandes, irma shiolashvili, ist – trotz ihrer persönlichen öffnung für das neue, auch für das leben im westen, „im abendland“, wie die georgier manches mal westeuropa betiteln – tief in der georgischen kultur verwurzelt. in dieser kultur des übergangs zwischen okzident und orient, die sich so gerne europa zugehörig fühlen möchte. sie, die verfasserin, ja, die seit jahren in deutschland lebt, die im zwischenreich des austauschs zwischen deutschland und georgien über politsiche lyrik promovierte, leidet an und vielfach auch mit ihrem land. heimweh ist eines der zentralen motive ihres dichterischen schaffens, die sehnsucht nach der landschaft, nach den nähen des eigenen ich zu den immer wieder erinnerten bildern der heimat. aber es wird auch klar, dass viele dichterischen motive erst aus der distanz heraus erwachsen; vielleicht war es notwendig, zuerst weg zu gehen, um dann sprache zu finden für dieses leiden an der eigenen heimat: „Und ich erzähle ihm, dass die Stadt/ Die ich vermisse, sehr alt und sehr schön ist,/ Aber zurzeit seltsam krank und/ Nicht mehr auf ihre Menschen achten kann.“


klar, messerscharf sieht sie es: land und mensch drohen auseinander zu fallen, zu zerbrechen; wo früher achtsamkeit herrschte, herrschen heute andere maximen – die gedichte von irma shiolashvili, betrachtet man sie genau, lässt man sie nachhallen, haben immens sprengkraft, haben oft eine enorme politische dimension. nein, es wird hier keine oberflächliche kritik geäußert; es werden subtil veränderungen festgestellt, bedauert, ja, auch, es werden zeiten zurückgesehnt, die, wenn nicht besser, so doch anders waren, den menschen, der landschaft, der kultur, und der dichterin, entsprechender, und die die dichterin und ihr denken, ihr fühlen, geprägt haben.

hier ist, bei aller unterschiedlichkeit der genres, auch die journalistin irma shiolashvili zu spüren. sie hat den blick des beobachters verinnerlicht, sie sieht auf veränderungen und stellt diese fest, oft ohne sie zu bewerten, sie vergleicht, stellt überlegungen an. naturmotive, der baum, der wolf, ja, der samen unter der erde, der vielleicht nicht mehr aufgeht, das alles sind bilder, die zutiefst der georgischen kultur entsprechen und sich bemühen, zu symbolen zu werden für das leben schlechthin.
der kaukasus ist ein archaisches land, es versammeln sich dort viele kulturen, nebeneinander, ineinander verschränkt, religionen, traditionen – vieles wirkt in einander, und doch blieb den georgiern über die jahrhunderte die tradierte aufgabe, sich zu behaupten, das alte, orthodoxe christentum zu bewahren, durch kampf und auf listige weise zugleich. sich offen zu halten für den austausch, der aber nie soweit ging, dass ein aufgehen gedroht hätte.

das spiegelt sich in den gedichten. die verfasserin bewahrt, und das scheint erstmal das wichtigste, sie bewahrt das traditionelle, sie stellt uns dichterische bildmotive hin wie in stein gemeißelte skulpturen, und sie nimmt aber auch die westliche formensprache auf, sie schafft ein dazwischen, das einerseits reizvoll ist und – auch an diesem archaischen land – interessiert macht, das andererseits aber auch platziert wird wie als mahnmal, eben zu bewahren, zu erinnern, nicht alles an werten preiszugeben, wozu bei den neuen freiheiten verlockt wird. insofern steht das oft präsentierte motiv der „liebe“ für den persönlichen wie für den räumlichen bereich: sie ermöglicht, distanzen zu überwinden, sie ist geprägt von der sehnsucht, angenommen zu werden und – zu bleiben: „Du weißt es,/ Warum mich mein Rücken schmerzt./ Ich lehne mich an die Vergangenheit“ – die rückorientierung, oft mit macht erzwungen, erlaubt ausblick. wenn dieser auch oft in den gedichten der verfasserin sehr zaghaft, vorsichtig ausfällt, dann entspricht dies nur der gefühlssituation in ihrem land. trotz allen kriegsgeschreis und hurratrubels nach der erzwungenen unabhängigkeit von russland bleibt, verborgen, doch eine alte abhängigkeit, bleibt vieles über die gemeinsame geschichte, oftmals schmachvoll genug, hinaus, und man hört das verzweifelte klagen, dass sich die zustände eben oftmals nur scheinbar ändern.

irma shiolashvili findet hierfür eine wundersame, eine neue dichterische stimme. eine stimme, die verzaubert und doch wiedererkennen lässt. die lust macht, einzutauchen in die wellen dieser fremd-bekannten kultur. dass die gedichte anschaulich und insbesondere von heide rieck kongenial übersetzt wurden, macht dieses buch zur fundgrube auch für einzigartige sprachliche entdeckungen.

irma shiolashvili: eine brücke aus bunten blättern. gedichte. brosch., 86 s., pop-verlag, ludwigsburg 2012, 12,80 euro.

herausgegeben von Uli Rothfuss in der reihe "kaukasische bibliothek" im pop-verlag


http://www.swo.de/ktbuchtipp325a.html

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PostSubject: Re: Irma Shiolashvili   Irma Shiolashvili EmptySat Dec 01, 2012 10:46 pm

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Irma Shiolashvili

Gedichte


* * *
Sie schrieb: „Mich schmerzt die Luft.“
Und ein Blick voll Dämmerung fiel
auf den Sims ihrer Seele.
Die Hände lagen auf ihren Knien
Wie abgebrochene Äste
Und zwischen den schuppigen Fingern
Schaukelte die blühende Frische der Wörter.
Und die Luft zitterte leicht
Auf dem fahlen,
Von der Sonne vergessenen
Sims der Seele.

1999
übersetzt von Heide Rieck

Aus dem Buch: "Eine Brücke aus Bunten Blättern, POP-Verlag, 2012.


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PostSubject: Re: Irma Shiolashvili   Irma Shiolashvili EmptySat Dec 01, 2012 10:47 pm

Irma Shiolashvili

-Nicht abgesandter Brief

Mein Geliebter,
Oft stelle ich mir die Frage,
Egal wie viele Male ich dieses Wort wiederhole:
Wirst du wirklich von mir geliebt sein?
Weißt du, wie leid es mir tut,
Dass ich nicht mehr auf den Mond warte
Und selten von dir träume.
Ich werde leer …
Wundere dich nicht —
Das Leben hat geschafft,
Die Dichter zu verschlucken;
Obwohl die Dichter tiefe Augen
Und fragende Blicke haben,
Bleiben Sie unbemerkt auf der Straße
Und in Bussen
Hin und her gestoßen.
Auch meine Gedichte werden
Dem täglichen Leben ähnlich
Und das tut mir leid.
— Du, die Gedichte und das Leben!!! —
Eine Kette,
Aber wo bin ich?
Wo atmet der vor mir davon gelaufene Schatten,
Der sich manchmal auf dem Papier versteckt
Und die Hände vor die Augen legt,
Um die Lider vor Staub zu schützen,
Weil er sonst nichts mehr sehen kann.
Jaaa, Geliebter,
Manchmal möchte ich
Mich an die Wärme deiner Hand erinnern,
An deine fein gemeißelten Finger
Und deine müden Worte:
„Ich habe dich vermisst …“

Eines schönen Abends,
Wenn du mich irgendwo erwartest und
Mich begleitest,
Wird auf meiner Schulter
Die weiße Rose des Vertrauens erblühen.

1994
übersetzt von Heide Rieck
Aus dem Buch: "Eine Brücke aus Bunten Blättern, POP-Verlag, 2012.


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PostSubject: Re: Irma Shiolashvili   Irma Shiolashvili EmptySat Dec 01, 2012 10:48 pm

Irma Shiolashvili

Eine Brücke aus bunten Blättern

Zwischen uns, mein Herr, spannt sich eine Brücke aus bunten Blättern.
Auf der Brücke liegt etwas Ewiges.
Aus bunten Blättern spannt sich eine Brücke, mein Herr.
Ich stehe allein.
Obwohl mir vieles am Leben gefällt,
Bleibe ich dennoch allein.
Mein Herr, ich weiß um die Quelle der Farben,
Ich sehe, wo die Tränen der Liebe entspringen,
Ich erkenne ihre Hände, ihre Worte,
Ich atme ihren Duft...
Aber was, mein Herr, finde ich in diesem Schmutz
Der Körper ist müde von dem sinnlosen Spiel,
Von den Abgaben ans Leben,
Weg aus dem Schmutz!
Ich laufe davon.
Und hinter mir sperrt der Müll des Alltags sein Maul auf.
Mein Herr, seht, ich laufe und laufe und lad’
Alle Einsamen in meinen Kreis.

Zwischen uns
Spannt sich eine Brücke aus bunten Blättern.
Auf der Brücke liegt etwas Ewiges.
Ein vertrauter Geruch ruht sich aus.
Am Himmel marschieren milchfarbig Wolken...

1992

übersetzt von Heide Rieck
Aus dem Buch: "Eine Brücke aus Bunten Blättern, POP-Verlag, 2012.


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PostSubject: Re: Irma Shiolashvili   Irma Shiolashvili EmptySat Dec 01, 2012 10:49 pm

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Irma Shiolashvili

Lukas

Mit riesiger Liebe haben mich bestraft
Die verschneiten Straßen deiner Stadt,
Damals als du aus meinem Körper
Als Schneeball hinunterfielst.
Ich wusste es schon,
Dass ich ohne Worte kämpfen sollte
Mit jeder Straße,

Die du in der Zukunft betreten würdest
mit deinen schönen Fußsohlen…

Ich sollte dein Schauen, dein Lachen
Mit jedem Gefälle und mit jeder Kurve teilen,
Um dich von mir Davongelaufenen
Mit weitreichendem Wort wiederzuerlangen.
Heute ist es genauso:
Mit Wort-Zügeln ziehe ich an dir
Und trete mit klaren Worten, Mutterworten
In Wettstreit mit deiner Stadt ...
Damit du nur für eine Minute
Zu meinem Bauch zurückblickst,
Wo Schnee- und Liebesbälle schmelzen.


übersetzt von Joachim Britze

Aus dem Buch: "Eine Brücke aus Bunten Blättern, POP-Verlag, 2012.


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PostSubject: Re: Irma Shiolashvili   Irma Shiolashvili EmptySat Dec 01, 2012 10:50 pm

Irma Shiolashvili

***
Ritter stehen in der Nacht
Und mit abgelebtem Herzschlag
Warten sie auf den Morgen
Und fürchten, dass die Nacht nicht mehr daure,
Ihr Vermächtnis den Sternen mitzuteilen.

1990
übersetzt von Joachim Britze

Aus dem Buch: "Eine Brücke aus Bunten Blättern, POP-Verlag, 2012.


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PostSubject: Re: Irma Shiolashvili   Irma Shiolashvili EmptySat Dec 01, 2012 10:50 pm

Irma Shiolashvili

* * *

Der Winter kommt – mein Freund,
Mein interessanter Freund,
Ich ziehe den Pelz aus dem Vorjahr an.
Mein Körper, der den Frost vergangener Jahre kennt
Hüllt sich in die Wärme des vor dem Tod zitternden Tiers ein.
Und läuft durch die früh dunkel gewordenen Abende,
Durch helle, aber quengelnde Nachmittage.
Und kommt zu dir,
Schlägt die Tür auf,
Setzt sich auf den Stuhl an der Tür
Und lehnt die Schultern
An die durch deinen Blick verminte Wand.
Schau mich an, mein Freund,
Mein vernünftiger Freund,
Schärfe den Blick deiner grasfarbenen Iris
Für meinen wintergleichen Lebensweg!
Ich sage nichts und stehe nicht auf,
Wortlos ertrage ich, wie deine Augen von Mittag bis Abend
Meine Vergangenheit zerschlagen.
So habe ich es gewollt.
Genauso habe ich es doch gewollt.
Doch wenn die Finger des Frosts
Unsere Wangen erblühen lassen,
Erschrecke ich bei dem Gedanken,
Dass wir zu Eiszapfen erstarren,
Wenn unsere Hände – Gottesgeschenke –
Einander nicht halten,
Stehen wir nicht durch
Diese Weiße, dieses Leben,
Das jeden Abend aus unserem Körper
Durch den alten Pelz entschwindet.

2011
übersetzt von Heide Rieck

Aus dem Buch: "Eine Brücke aus Bunten Blättern, POP-Verlag, 2012.


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PostSubject: Re: Irma Shiolashvili   Irma Shiolashvili EmptySat Dec 01, 2012 10:51 pm

Irma Shiolashvili

An Ekaterine Asatiani

Schön ist meine Freundin,
Und klug und so fremd…
Wenn sie ihre Seelenpforte vor mir öffnet,
Höre ich in der Tiefe
Das Rauschen einer einzigen Eiche.
Auf den Wurzeln verstreut, erkenne ich Gedichte,
Geboren in ihrer alten Morgendämmerung...
Die einzige bin ich, die die Zeichen ihrer Seele
In den geöffneten Händen halten darf.
…………………………
Sie beobachtet, wie ich mich der Vergangenheit zuneige
Und ihr sage, dass in jedem ihrer Verse
Leben verwebt sei,
Und dass das Sonnenlicht fremden Früchten
Niemals schaden würde…
Sie hört mir zu und sagt,
Dass ihr Wärme von außen nicht genüge,
Dass es für sie gut sei,
Jeden Morgen in das Leben zu gehen,
Das sie früher im Gedicht gewagt hat,
Und nun allein zu stehen, von innen strahlend.

2010
übersetzt von Heide Rieck

Aus dem Buch: "Eine Brücke aus Bunten Blättern, POP-Verlag, 2012.


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PostSubject: Re: Irma Shiolashvili   Irma Shiolashvili EmptySat Dec 01, 2012 10:52 pm

Irma Shiolashvili

Monolog eines Felsen

Mein Rücken ist blutig,
Und die Ungeduld, aus meiner Wirbelsäule
Geschossen, zerschneidet mit ihrem Blick
Meinen Nacken, von Reue zermürbt.
Ich starre auf flatternde Nebelzöpfe
Und nähre meine Einsamkeit
Mit unerfüllbaren Wünschen.
Irgendwann verbat ich mir,
Aus meinen Händen Rosen der Liebe
Sprießen zu lassen.
Nun kündet auf meinem Rücken
In Flecken Blut von meiner Schuld
Bis tief hinab in die Wurzeln.

Und für und für peitschen weiße Nebelzöpfe
Meine Wünsche.
2005

übersetzt von Heide Rieck

Aus dem Buch: "Eine Brücke aus Bunten Blättern, POP-Verlag, 2012.


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PostSubject: Re: Irma Shiolashvili   Irma Shiolashvili EmptySat Dec 01, 2012 10:53 pm

Irma Shiolashvili


* * *
Mein Herz fleht dich an:
Öffne bitte die Tür!
Eine Handvoll vergessene Worte
Hab ich dir wieder gebracht.
Ich flehe dich an,
Öffne bitte die Tür!
Ich verzichte nicht einfach
Auf die Hoffnung im Türspalt
Und die winzigen Klumpen
Von Glauben und Hoffnung.
Ich kann mich nicht lösen
Vom Einsamkeitsfluch.
Zäune des Starrsinns
Sind Unsinn.
Mit Eiszapfenfingern
Steh’ ich –
Die Geliebte des Mondes genannt,
Ließ ich das wichtigste bei dir,
Den überkindlichen Mythos der Seele
Und blühendes Licht der Farben;
Jetzt bring’ ich zurück
Eine Handvoll vergessene Worte,
Damit deine Seele
Den früheren Abdruck
Meiner farblos gewordenen
Finger erkennt …
Nur ein einziger Wunsch
Überflutet mein Herz
Und blickt nicht darüber hinaus.
Ich flehe dich an
Offne bitte die Tür!

1998
Nachdichtung von Agnes Giesbrecht-Gossen

Aus dem Buch: "Eine Brücke aus Bunten Blättern, POP-Verlag, 2012.


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PostSubject: Re: Irma Shiolashvili   Irma Shiolashvili EmptySat Dec 01, 2012 10:54 pm

Irma Shiolashvili

* * *

Er sagte, er würde in mir
Den gelben sonnigen Herbst schätzen,
Und wenn er ginge, fiele es ihm schwer,
Sich aus dem mit bunten Blättern
Bedeckten Hain zu entfernen,
Wo die Sonne Flecken auf den Boden malt.
Und ich … ich stehe
Und zähle seine heiteren Schritte
In der Gelassenheit eines Blattes.

1999

übersetzt von Heide Rieck

Aus dem Buch: "Eine Brücke aus Bunten Blättern, POP-Verlag, 2012.


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PostSubject: Re: Irma Shiolashvili   Irma Shiolashvili EmptySat Dec 01, 2012 10:55 pm

Irma Shiolashvili

Das Warten ist ein Teil der Erde

Kommt, wenn ich auch verbrennen werde
Im Feuer der Leidenschaft, keck.
Ich küsse, ich küsse die Erde,
Wenn der Schnee wieder alles bedeckt.

Kommt! Mir reicht sein helles Licht.
Hier ruft jemand, zu Hilfe zu kommen bereit.
Der Erde, die einst einer stolzen Frau glich
Mit einem langem Zopf der Vergangenheit.

Die Frauen sind Tränen der Erde,
Zittern wie verwundete Rehe in Angst.
Wenn wir diese Luft einatmen werden,
Spendet sie Kraft, Ruhe und Rast.

Diese Hilfe muss man wie Milch aufsaugen.
Ich küsse die Erde und manchmal
Treibt ihr Atem mir Tränen ins Auge.
Sie ist ein Stern im Himmel, der strahlt.

Ich küsse die Erde – sie zittert
Aus Leidenschaft und Verwirrungschmerzen –
Und entferne die Dornen aus ihrem Herzen.
Vorbei das Verzweiflungsgewitter,
im Licht erscheint alles im Wahren.
Mein sonniges Lächeln
Hinterlasse ich ihr als Nahrung.

1995

Nachdichtung von Agnes Giesbrecht-Gossen

Aus dem Buch: "Eine Brücke aus Bunten Blättern, POP-Verlag, 2012.


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PostSubject: Re: Irma Shiolashvili   Irma Shiolashvili EmptySat Dec 01, 2012 10:56 pm

Irma Shiolashvili

* * *

Irgendwie bin ich gleichgültig geworden …
Das einzige, was ich bemerke,
Sind hässliche, schief und ängstlich
An der Wand hängende Rahmenecken
Und die Farben der Bilder –
Eingedrungen in die Rahmen …
Ich vermisse den Staub meiner geliebten Stadt,
Den schwarzen Staub – der ungepflegten
Unscheinbaren Straßen.
Ich rufe einen Freund an,
In dessen Adern seltsam gemischtes Blut fließt,
Er ist ein Kosmopolit und vermisst
Zugleich Bonn wie Chikago,
Und ich erzähle ihm, dass die Stadt
Die ich vermisse, sehr alt und sehr schön ist,
Aber zurzeit seltsam krank und
Nicht mehr auf ihre Menschen achten kann.


1999
übersetzt von Heide Rieck

Aus dem Buch: "Eine Brücke aus Bunten Blättern, POP-Verlag, 2012.


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PostSubject: Re: Irma Shiolashvili   Irma Shiolashvili EmptySat Dec 01, 2012 10:56 pm

Irma Shiolashvili

Mittag

Diese Tage sind aus meiner Wirbelsäule gewachsen.
Mich schmerzt mein Rücken.
Und mir ist jetzt klar,
dass ich das Jahr hinüber
Jede Morgendämmerung,
Jeden grauen Wunsch der Nacht
Wie eine Blume hätte pflegen
Und manchmal mich mit diesem schmerzenden Rücken
An das helle und verwirrende
Durcheinander des Mittags lehnen sollen.
...............................
Im Mittag liegt meine Kraft
Und um den Arm,
Den ich dir zustrecke,
Winden sich Feuerketten.
Und auf meiner Handfläche,
Auf den glänzenden Linien des Lebens,
Schmilzt ein Sonnenstrahl
In Wünschen und Versprechungen.
Hier kannst du mich lesen,
Hier habe ich eine neue Kraft.
Aufgeladen bin ich
Mit Sonnenleidenschaft,
Die just den Himmel verließ.
Ich öffne die Augen,
Schicke Balladen ins Leben,
Wo mein Herbst und mein Winter
Prüfungen ablegen.
Und meine alte Sehnsucht der Nacht,
Die versucht, sich mit ihrem Rücken
An deine Wünsche zu lehnen,
Wickelt Strahlfäden
Um die glänzenden Knöpfe deines Jacketts,
Die flammen wie ein heißes Herz.
……………………………………………………..
Du weißt es,
Warum mich mein Rücken schmerzt.
Ich lehne mich an die Vergangenheit,
Deren Auge in den Mittag sank.

2010.

übersetzt von Heide Rieck

Aus dem Buch: "Eine Brücke aus Bunten Blättern, POP-Verlag, 2012.


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Irma Shiolashvili Irma_s11

Irma Shiolashvili

* * *
Ich war der Baum,
Dem Gott einen Anstoß für die Ewigkeit gab.
Ich war der Wolf,
Der unter Wölfen lebte
Und Angst hatte, ein Wolf zu bleiben.
Ich war das Gebet,
Dessen Lippen blau gefärbt
Und dem heimliche Blicke zugeworfen wurden.
Ich war der Tod,
Der ohne Tod gestorben ist,
Um euch mit meiner neuen Geburt
In Verwirrung zu bringen.
Ich war der Schmerz,
Der die Samen unter der Erde
Klopfen hörte und schrie.
Meine Schreie hat niemand gehört,
Dennoch wurden sie mir vergolten.
Ich war der Wind, der wusste,
Dass er nirgendwohin laufen konnte,
Weil um ihn her Sumpf und
Ungewisse Erwartungen waren.
Ich habe die Augen und Erwartungen
In Erinnerung behalten
Und ging im Kreis,
Um vom Anfang
Das Ende zu entdecken.
Ich füllte mich mit Einsamkeit
Ich war allein
Wie die Sonne,
Wie lautes Rufen aus einem Erdloch,
Und weinte um euch
Mit der Stimme wilder Tiere
Und bin gegangen …
Ich bin gegangen,
Um wieder als Schnee, als Regen,
Als Verlorenes, zurückzukommen,
Um euch wegen eures wölfischen
Und hasserfüllten Charakters zu strafen.
Ich bin gegangen und ließ euch die Sonne –
Die geschmolzene Erde.

1994

übersetzt von Heide Rieck

Aus dem Buch: "Eine Brücke aus Bunten Blättern, POP-Verlag, 2012.


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PostSubject: Re: Irma Shiolashvili   Irma Shiolashvili EmptyWed Mar 04, 2015 2:03 am

Irma Shiolashvili Afisha13

Vier starke Frauen träumen die Mittsommernacht

Heike van den Bergh

Irma Shiolashvili

Annakutty Valiamangalam

Ekaterine Khvedelidze
Heike van den Bergh, Irma Shiolashvili, Annakutty Valiamangalam und Ekaterine Khvedelidze gastieren in den „Bonner Ausblicken“

Bericht von Krock

Am Mittwoch, 18.06.2014, hat das MIGRApolis-Haus der Vielfalt in der Bonner Brüdergasse seinem Namen alle Ehre gemacht. Aus Deutschland, Georgien, Indien und nochmals Georgien haben vier Künstlerinnen es verstanden, das Publikum zu begeistern.
Heike van den Bergh, Irma Shiolashvili und Annakutty Valiamangalam sind drei Dichterinnen, deren Texte gleichermaßen tiefe Innerlichkeit und dennoch zupackende Anrede in sich vereinigen. Die nachgerade sehr unterschiedlichen Traditionen, aus denen diese Dichterinnen schöpfen, erlauben es ihnen, Klang und Gehalt in einer heute kaum noch zu beobachtenden Intensität zu vereinen.
Die Deutsche Heike van den Bergh liest mit klarer und differenziert eingesetzter Stimme und versteht es, die in ihren Gedichten erschaffenen Gefühle stets nacherlebbar zu intonieren. Ihre Themen scheinen dem Alltag entnommen zu sein, doch spürt der aufmerksame Zuhörer, dass erst van den Berghs Wortkunst die filigrane Wirklichkeit der beschworenen Innerlichkeit lebendig werden lässt.
Irma Shiolashvili erlebte ihre Kindheit und Jugend in ihrer ehemaligen georgischen Heimat. Sie schreibt nach wie vor in ihrer georgischen Muttersprache und auch den Übersetzungen ins Deutsche ist stets anzumerken, dass Georgien keineswegs so ehemalig in ihr lebt, wie es beim ersten Hinhören erscheinen mag. Sie trägt mit sanfter Stimme ihre sehr lyrisch getragenen Gedichte vor. Wenn Irma Shiolashvili Kostproben ihrer Texte in georgischer Sprache vorträgt,vermeint der Zuhörer hin und wieder einen Schimmer in ihren Augen wahrzunehmen, der ihn der Echtheit der in den Gedichten so wehmütig wie gekonnt erschaffenen Emotionen versichert.
Annakutty Valiamangalam wurde im südwest-indischen Bundesstaat Kerala geboren. Sie studierte Germanistik in Indien und Deutschland und leitete als Germanistikprofessorin viele lange Jahre das Seminar für germanistische Philologie an der Universität Mumbai/Indien. Als Dichterin ist sie gleichermaßen in Indien wie in Deutschland eine hochgeschätzte und in ihrer Eigenständigkeit nicht zu überbietende Stimme. Der Vortrag ihrer Gedichte mutet an wie ein im besten Sinne verstandener leiser und doch höchst eindringlicher Gesang.
Alle drei Dichterinnen verstehen es mit ihren Gedichten – so unterschiedlich ihre Verskünste auch sein mögen – als eine geglückte Einheit das Publikum für sich und Ihre Poesie zu gewinnen. Der Dichte der Atmosphäre, die alle drei Dichterinnen schaffen, kann sich das Publikum zu keinem Zeitpunkt entziehen.
Die mit Irma Shiolashvili befreundete Konzertpianistin, Ekaterine Khvedelidze, war als Zuhörerin gekommen, doch ließ sie sich dankenswerterweise überreden, einige Kostproben ihres aktuellen Programms aus Kompositionen von Chopin und Skriabinzu spielen. Das im MIGRApolis-Haus zur Verfügung stehende Klavier wird ewig darauf warten müssen, noch einmal von so meisterhaft zu Werke gehenden Händen gespielt zu werden.
Das Publikum dankte den vier Künstlerinnen mit nicht enden wollendem Applaus für ihre großartigen Darbietungen. Viele hätten immerzu weiter gelauscht, doch war der Abend unversehens schon weit fortgeschritten.

(Hier veröffentlicht am 30.06.2014)
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